Als Architekt ist man ja von Studienzeiten an mit Zeichnen, Form, Proportion, Material, Farbe und Gestaltungsfragen befasst.
Tätigkeiten und Eindrücke, die das Auge schulen zum exakten Hinschauen, zum Zusammenschauen, aber auch zum Durchschauen.
Bewusstes Beobachten übt gleichzeitig im Unterbewussten das Gefühl für das Sehen der richtigen Proportionen, für Maßstab und Farbstimmigkeit; das gilt selbstverständlich für das Arbeiten in der Fläche bei graphischen Darstellungen um Spannung zu erzeugen.
Die Spannung steigt natürlich an, sobald man die Ebene der flachen Zeichnung verlässt und konkrete, also dreidimensionale Gegenstände zusammenpasst oder gegenüberstellt, denn es kommt jetzt dazu, dass es ein Vorne, ein Dahinter, also Tiefe, Schichtungen und Schatten gibt.
In bisher fünfzig Jahren als Architekt habe ich meine freie Zeit immer auch dem grafischen Gestalten mit Zeichnung, Akt, Radierung, Aquarell gewidmet; seit gut dreißig Jahren gestalte ich nun vornehmlich – wie man so sagt – „Objektkästen“, die selbstredend also Objekte beinhalten.
Treffender gesagt sind es eher Schau- oder „Guckkästen“, die den Betrachter eben wie ein Schaufenster anziehen und neugierig machen sollen.
Humorig, poetisch, architektonisch ästhetisch werden da Altes und Modernes, Schrottiges und Edles im Kontrast „reizend“ witzig zueinander gestellt. Unscheinbares, Weggeworfenes wird plötzlich nobel, bekommt Charakter und Wert und hintersinnige Titel als Wortspiel narren den Betrachter, fordern und fördern sein vergnügtes Mit- und Nachdenken.